DYSKALKULIE in der Ergotherapie
Die Störung beim Erlernen des Rechnens.
Der Anfang ist die Hälfte des Ganzen
Dyskalkulie nennt man eine Entwicklungsstörung beim mathematischen Denken des Menschen. Vor allem bei Kindern spielt die Dyskalkulie als schulische Entwicklungsstörung eine große Rolle, denn unbehandelt kann sich eine Dykalkulie bis ins Erwachsenenalter fortsetzen. Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene haben dabei Probleme mit den Grundrechenarten der Mathematik, welche sie auch mit häufigen Üben nicht wirklich selbstständig verbessern können. Das Problem dabei ist, dass die Vorstellung von Mengen und Größen fehlt sowie ein Fehlen der räumlichen Wahrnehmung, dadurch können Fehler nicht erkannt werden und die Berechnung einzelner Aufgaben dauert überdurchschnittlich lange. Kopfrechnen lässt sich irgendwann nicht mehr durch Abzählen mit den Fingern bewerkstelligen, dadurch können auch einzelne Aufgaben nicht durch vereinfachtes Denken gelöst werden. Zahlen werden oftmals verdreht (zum Beispiel 45 anstatt 54) oder es wird sich oft um eine Ziffer verzählt. Sie verstehen zwar die mathematische Logik und versuchen dann mit eigenen Strategien oftmals zum Ergebnis zu kommen, was aber nicht immer sicher gelingt und nur bedingt zum richtigen Ergebnis führt. Eine Dyskalkulie wird in der Regel leider viel zu spät erkannt. Erkannt werden kann diese schon im Vorschulalter. Diagnostiziert wird diese aber meistens zwischen dem dritten und viertem Schuljahr, wenn die Rechenaufgaben immer schwieriger werden.
Selbstbewusstsein stärken
Ein Kind merkt selbst mit am besten, wenn es in Mathematik Probleme hat und seinen Klassenkameraden nicht folgen kann. Aus diesem Grund ist es immens wichtig, dass man dem Kind von Anfang an klar macht, dass es nicht „dumm“ oder ein „Problemkind“ ist. Wir stärken von Anfang an vor allem das Selbstvertrauen Ihres Kindes und versuchen, die Angst vor Mathe zu nehmen und ihren Nachwuchs Emotional zu entlasten.
Vorstellungsvermögen vermitteln
Neben einer Verbesserung der Lernmotivation versuchen wir mit speziell auf Ihr Kind zugeschnittenen Aufgaben, die Schwächen beim Rechnen grundlegend zu verbessern, in dem wir Konzentration und die Wahrnehmung stärken. Wir schulen Ihr Kind im visuellen Erfassen von Mengen und zeigen ihm neue, altersgerechte Rechenwege auf. Unsicherheiten, welche Rechenwege eingesetzt werden sollen, trainieren wir speziell mit Ihrem Kind.
Leistungsfähigkeit steigern
Normale Lernfortschritte werden dann ermöglicht, wenn eine frühzeitige Förderung bei Ihrem Kind erfolgt. Dadurch kann die Leistungsfähigkeit gesteigert werden und Nachteile überwunden werden. Durch gezielte Förderung stärken wir die Kompetenzen ihres Kindes für alltägliche Situationen. Sei es in der Schule, dem Umgang mit Geld, oder auch dem Ablesen der Uhrzeit.
Was können wir Eltern bei einer Rechenschwäche tun?
Glauben Sie an Ihr Kind
Sie sind für Ihr Kind der wichtigste Partner, um eine Dyskalkulie nicht nur zu therapieren, sondern auch um einen Ausgleich zu schaffen. Sagen Sie ihrem Kind klipp und klar, dass Sie immer hinter ihm stehen werden und Sie mit zusammen an die Sache rangehen und ihn nicht bei seinen Problemen alleine lassen werden.
Sorgen Sie für positive Lernerlebnisse
Hat Ihr Kind die richtige Lösungen parat, fördern Sie diese und teilen Sie auch gleich Ihrem Kind mit, dass er/sie die Aufgaben toll erledigt hat. Suchen Sie sich einfache Ausgabe zu Hause aus, bei denen Sie wissen, dass das richtige Ergebnis kein Problem für Ihr Kind darstellt. So sorgen Sie für positive Erlebnisse beim Rechnen.
Fördern Sie die Talente Ihres Kind
Ihr Kind hat Schwierigkeiten in Mathe und dem Rechnen. Aber es wird mit Sicherheit auch seine Talente besitzen. Fördern Sie diese und bauen Sie diese aus. So kann das Kind auch einen seelischen Ausgleich zur Dyskalkulie schaffen und erkennt selbst, dass es auch Bereiche gibt, in dem es sehr talentiert ist.
Vergleichen Sie nie
Machen Sie bitte nie den Fehler und vergleichen Ihr Kind mit anderen Kindern. Weder mit gleichaltrigen noch mit jüngeren mit einem besseren Wissenstand in der Mathematik. Das tut Ihnen selbst nicht gut und damit setzen Sie sich nicht nur selbst unter (psychischen) Druck, sondern auch ihr Kind, selbst wenn dies nicht Ihre Absicht sein sollte.
Immer im Austausch mit Schule bleiben
Wichtig bei solchen Schwierigkeiten ist eine gezielte Förderung. Dazu benöigt man auch immer den aktuellen Stand. Diesen holen Sie sich am besten in der Schule durch immerwährenden Austausch zwischen Schule – Eltern und uns als Ihre Ergotherapeuten. So sind immer alle auf dem selben Wissenstand und das hilft, eine förtwährende, gezielte und erfolgreiche Förderung Ihres Kindes sicher zu stellen
Beantragen Sie Nachteilsausgleich & Notenschutz
Falls bei Ihrem Kind eine Dyskalkulie diagnostiziert wurde, ist es nicht die Schuld des Kindes. Aus diesem Grund hat der Gesetzgeber vorgesehen, dass Kinder mit atypischen Problemen nicht wie andere benotet werden, sondern nach ihrem IST-Stand benotet werden. So wird nicht mit den anderen Schülern in der Klasse verglichen sondern es wird alleine der Wissenstand Ihres Kindes dazu genutzt, Arbeiten zu benoten.